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„Früh ins Bett und früh heraus – und Deine Freundin geht mit einem anderen aus!“ 7. Januar 2012

Posted by DL2MCD in Grund und Sätzliches, Rezensionen.
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Guten Morgähn!

Es gibt fleißige und faule Menschen. Die Guten, die Fleißigen nennt man „Langaufbleiber“, sie arbeiten bis lang nach Mitternacht, die faulen asozialen Socken heißen dagegen „Frühschläfer“, gehen schon um 22 Uhr ins Bett und pennen ungerührt die ganze Nacht durch!

Nein, das stimmt leider nicht. Die, die schon früh ins Bett gehen, nennt man nämlich „Frühaufsteher“ und die, die die halbe Nacht arbeiten, heißen „Langschläfer“, obwohl sie eben gerade nicht länger schlafen – nur später.

Diese Diskrimination der Mehrheit der Bevölkerung (65% – knapp 2/3!) beginnt in der Schule, für die man schon um 8 Uhr antreten muß, und bleibt das ganze Arbeitsleben erhalten – dank „Sommerzeit“ wird das Ganze seit einigen Jahrzehnten sogar gegenüber dem Biorhythmus noch einmal um eine Stunde vorverlegt.

Das Ideal in dieser Gesellschaft sind also Menschen, die so wie ich nun um 4.45 aufstehen, um 19 Uhr heimkommen und dafür, sich noch mit Freunden zu treffen, dann keine Energie mehr haben, weil sie den ganzen Tag gegen den Strich gebürstet worden sind, zeitlich gesehen. Und dank „Sommerzeit“ ist es die Hälfte des Jahres sogar 3.45 bis 18 Uhr. Ja, wo käme man denn auch hin, wenn man nachts einfach schläft?

Dem Zeitdiktat, wie es gerade Bettina Hennig in ihrem Buch „Der frühe Vogel kann mich mal“ darlegt, entfliehen kann man nur in Branchen, in denen man dann allerdings überhaupt nicht schlafen darf, wie dem Journalismus. Da kann man zwar um 9.30 zur Arbeit erscheinen – darf aber auch erst frühestens um 1 Uhr nachts heim! Wenn nicht erst im Morgengrauen, was dann auch noch als sozialer Bonus verkauft wird („Wir schicken unsere Mädels nicht im Dunkeln auf die Straße!“).

Von daher habe ich mich inzwischen mit dem Frühaufstehen abgefunden. Ja, man ist immer müde, braucht Kaffee und wird immer dicker, und ja, es gibt kein Sozialleben mehr und Verhütungsmittel werden auch entbehrlich, weil das Bett abends wirklich nur noch zum Schlafen genutzt wird und morgens vor der Arbeit sowas auch nicht in Frage kommt – am Ende verschläft man dann ja!

Aber: Man kann dann nachts tatsächlich darin schlafen, ohne sich ständig Sorgen um seine Existenz machen zu müssen, wie im Journalismus…und zuviel Kaffee sowie Kalorien braucht man da auch…

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