Nicht zum Grinsen: Disney hat Katzen aus Chesire markenrechtlich schützen lassen 18. Mai 2010
Posted by DL2MCD in Nervensägen.trackback
Markenrecht wird heutzutage leider chronisch mißbraucht. Walt Disney ist bei Rechtsfragen traditionell recht aggressiv. Daß es nun aber die „Grinsekatze“ aus „Alice im Wunderland“ als Marke für alles, von Schuhcreme bis zu Gürtelschnallen, eintragen ließ, irritiert:
Die „Chesire Cat“, so der englische Originalbegriff, heißt so, weil der Autor Lewis Carroll aus Chesire in England stammte.
Nun hat Disney ohne Zweifel mehrfach „Alice in Wonderland“ verfilmt – andere aber auch. Die Geschichte ist Allgemeingut geworden. Nur die grinsende Katze muß zukünftig anders heißen, wenn es sich nicht um den Disney-Film handelt. Disney hat europaweit den Begriff „Chesire Cat“ als Marke eintragen lassen. Vielleihct wird nun auch in England „grinning cat“ daraus.
[…] Kein Witz! Disney hat sich Lewis Carrolls Cheshire Cat aus Alice im Wunderland markenrechtlich schützen lassen. Für alles — egal ob technische Geräte, Schmuckwaren, Textilien, Spiele, Küchengegenstände, Lederwaren, Drucksachen oder Möbel. Und in ganz Europa. Dabei gehört die Katze — wenn überhaupt — dem genialen Zeichner der Erstausgabe, John Tenniel, der der Katze ihr unwiderstehliches Grinsen verlieh. Lewis Carroll, der große Sohn der englischen Grafschaft Cheshire würde sich ob dieses Markenrechtwahns im Grabe umdrehen — wenn es nicht schon wieder so absurd wäre, daß es dem Meister des Absurden gefallen hätte. Und daß die EU bei diesem Unsinn mitspielt, wunder eigentlich niemaden, oder … ? [Notizen aus der Neidbranche] […]
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